Familienstück nach Otfried Preußler
Wanja hat es nicht leicht. Er wird für den größten Faulpelz gehalten, den die Welt je gesehen hat. Er wird verspottet und verachtet, niemand traut ihm etwas zu – doch zum guten Schluss soll er alle Erwartungen, denen er nie entsprechen wollte, noch übertreffen!
Das fantasiereiche Erzähltheater von vorschlag:hammer betritt ein neues Terrain: Pünktlich zur Weihnachtszeit inszeniert die Gruppe ein mitreißendes Familienstück über das Faulsein, das doch zum Groß-und-stark-Werden führt. vorschlag:hammer vermischen modernes Erzähltheater mit faszinierenden Bildern und nehmen ihr kleines und großes Publikum mit auf eine bunte und lebendige Theaterreise. Viele verrückte Figuren, Orte und Ereignisse schaffen eine eigene Welt, die die Bühne zum Spielplatz werden lässt.
Die fantasiereiche und originelle Inszenierung feierte jetzt ihre Premiere im Ringlokschuppen, für den das ungewöhnliche und witzige Ensemble längst zur Hausgruppe geworden ist. Eine Bühne, die mit ihrem minimalistischen Stil und ihrer experimentellen Erzählkunst viele Freunde gewonnen hat.(…)Begleitet von den minimalistischen Sounds von Klangtüftler Sebastian Kunas muss der kühne Wanja wilde Kämpfe überstehen. Dabei zeigten sich die kleinen Besucher lautstark begeistert von den heldenhaften Taten der verrückten Figuren, die ihr Publikum in dieser lebendigen Inszenierung auf eine Wanderschaft durch ihre Bühnenlandschaft schickte.(…) Die sehenswerte Inszenierung, die von Bernhard la Dous mit viel Liebe produziert wurde, erhielt mit ihren glänzenden und agilen Darstellern (…) viel Beifall.
Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 16.12.2016
Auf herausragende Weise versteht es die Gruppe, mit ihrem Erzähltheater eine nahezu heilige Spannung zu erzeugen, die schlussendlich aus ihrer Hingabe zu den jeweiligen Geschichten und Figuren zu stammen scheint und den oft spärlich, jedoch gleichsam fantasievoll gestalteten Raum ganz und gar ausfüllt.(…) Somit schafft die Gruppe durch ihren besonderen Einfallsreichtum einen Kosmos, der die Fantasie beflügelt und Sehgewohnheiten und Erwartungen aufrüttelt wie auch beizeiten unterwandert.
literaturundfeuilleton, 08.01.2016
Was auf der Bühne von Tempus fugit geboten wurde, war kein Theater im klassischen Sinne. Immer wieder banden die Schauspieler das Publikum mit ein, stellten Fragen und entführten die Kinder damit gekonnt in eine fremde Welt. Dadurch, und mit einer grandiosen klanglichen Untermalung, schufen sie eine märchenhafte, fantastische, manchmal fast unheimliche Atomsphäre. Als der böse Och mit Donnergrollen am Bühnenrand auftauchte, rückten die Kinder gruselnd zusammen, manche hielten sich die Ohren zu. Laute Einwürfe der Kinder waren hier nicht verboten, sondern sehr gefragt.(…) Das Stück lebte von der Bereitschaft der Kinder, mitzumachen und ihrer Begeisterung. Dennoch war es auch für Erwachsene sehenswert, da Absurditäten der Gesellschaft thematisiert werden. Die Kinder zeigten sich mit großem und lauten Applaus zum Schluss begeistert.
Die Oberbadische, 25.01.2017
Lang wurde im Gespräch danach über die Kostüme von Kostümbildnerin Mascha Mihoa Bischoff gesprochen, über den Pullover, der aus dem Schauspieler Wanja machte, über die Klorolle auf dem Kopf oder die fragile Ritterrüstung. (…) Interessant (…) waren die Reaktionen der Kinder. Die Kinder verließen die Geschichte nie, selbst wenn die Schauspieler auf der Bühne die Lichttechnik bedienten. Auch wenn sie die Maske vom Gesicht entfernten, blieben die Kinder in der Geschichte. Höchstens ein erleichtertes “Ach, ihr seid das!” war zu hören. (…) Tatsächlich ist die Geschichte vom faulen Wanja, der später Zar wird, auch ein zauberhafter Spaß für Erwachsene. Manches richtet sich vor allem an die Großen, doch den Kindern fehlt nichts, wenn sie Andeutungen nicht verstehen.
Badische Zeitung 28.01.2017
von und mit: Kristofer Gudmundsson, Gesine Hohmann, Khosrou Mahmoudi, Stephan Stock
Musik: Sebastian Kunas
Kostüm: Mascha Mihoa Bischoff
Kostümasistenz: Jan-Felix Hahn
Regieassistenz: Sophie Blomen
Produktionsleitung: Bernhard la Dous
Fotos: Stephan Glagla
Eine Koproduktion mit dem Ringlokschuppen Ruhr und dem Freien Theater Tempus fugit
Gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW und die Eberhard Stiftung