Isländersagas

Im Rahmen des Culturescapes-Festivals wagen sich vorschlag:hammer/yuri500 an die großen Erzählungen Islands. Sie nutzen dieses nach wie vor populäre literarische Vermächtnis als Vexierbild, um über Geschichte, Geschichtlichkeit und Identitätsstiftung in der arktischen Lebenswirklichkeit nachzudenken. Dabei dienen die frühmittelalterlichen Erzählformeln als Brückenschlag in die Gegenwart: Das Stück ‚sagafiziert‘ gegenwärtiges und untersucht, wie die Art der Berichterstattung die Auffassung von Wirklichkeit miterzeugt. Wie in den vorherigen Arbeiten legen vorschlag:hammer/yuri500 den Fokus auf die performativen Erzähl- und Darstellungsmöglichkeiten und übersetzen die eigenwillige Narration der Isländersagas in eine bildhafte Theatersprache. In einem spektakulären Bühnensetting, in dem die isländischen Naturschauspiele analysiert und aufgeführt werden, jagen sich stets changierende Erzählperspektiven. Jahreszeiten werden zu Momenten gerafft, Augenblicke dehnen sich zu monumentalen Ereignissen und tragen die Zuschauer hinaus aus Raum und Zeit.

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